Tipps für den Umgang mit Naturstein im Aussenbereich
Was Sie im Alltag beachten sollten:
Terrasse aus Naturstein mit einem Hochdruckreiniger reinigen:
Die Reinigung von Aussenbereichen erfolgt gerne mit dem Hochdruckreiniger, meist mit einem schnellen und sauberen Ergebnis. Es stellt sich nun die Frage, in wie weit diese Reinigung für den Naturstein optimal ist?
Besteht die Gefahr von langfristig unerwünschten Nebenwirkungen?
Je nach Stärke des Wasserstrahls können Bestandteile des Natursteins und der Verfugung mit entfernt werden, und hier eröffnet sich das Dilemma: Ein schwacher Strahl bei der Hochdruckreinigung zeigt je nach Schmutzbelastung wenig Wirkung. Ein starker Strahl erhöht die Reinigungswirkung, aber eben auch das Risiko von “Angriffen” der Oberflächen und Fugen. Meist sind diese Beschädigungen mit blosem Auge nicht sichtbar. Sie können aber je nach Gestein für eine zukünftig schnellere Neuverschmutzung sorgen (Verkürzung der Zeitintervalle zwischen den Reinigungsvorgängen) und bei Frost zu weiteren Beschädigungen der Platten führen.
Die Verwendung von geeigneten Aussenreiniger (Grünbelagentferner / Algen entferner) löst hier ausschließlich den Schmutz ohne den Naturstein oder das Fugenmaterial zu beschädigen, die Reinigungswirkung ist lang anhaltend.
Feuchtigkeitsflecken:
Sollten diese Flecken umgehend nach der Verlegung sichtbar sein, besteht die Möglichkeit dass es sich hierbei um Restfeuchtigkeit des verlegten Natursteins handelt. Diese müssten sich unter normalen Wetterbedingungen innerhalb weniger Wochen von selbst entfernen.
Die problematischen Feuchtigkeitsflecken entstehen meist durch Feuchtigkeit aus dem Untergrund. Dies ist dann der Fall, wenn sich die
Feuchtigkeit dort staut und somit vom Naturstein aufgesaugt wird. Ein anderes Problem könnte Nässe auf der Oberfläche sein, die nicht richtig nach außen abläuft.
Testen Sie dies, in dem Sie einen Eimer Wasser auf der Oberfläche ausschütten und beobachten, wohin sich dieses Bewegt. In beiden Fällen liegt meist ein Fehler der
Konstruktion vor, welcher über einen Reinigungsvorgang nicht abzuwickeln ist. Fragen Sie hierzu Ihren Natursteinfachmann bezüglich einer Lösung.
Sollten Sie die
Erstellung einer neuen Natursteinterrasse planen, so empfielt sich hierzu eine allseitige Imprägnierung vor der Verlegung. Klären Sie dies mit Ihrem Natursteinfachmann.
Streusalz auf Naturstein:
Herkömmliches Streusalz sollte auf Naturstein nicht zur Anwendung kommen, da dies Verfärbungen und Grauschleier verursachen kann. Für Naturstein gibt es spezielles Streusalz bei Ihrem Fachhandel.
Das richtige “Werkzeug”:
Durch harte Reinigungsgeräte können auf polierten Oberflächen schnell Kratzer entstehen. Verwenden Sie bei der Beseitigung von groben Schmutz einen Besen mit
Naturborsten.
Stahlbürsten & Co können gerade in weichen Natursteinbelägen erheblichen Schaden anrichten, ebenfalls kann das Fugematerial beschädigt werden.
Die Reinigung mit einer Wurzelbürste ist die schonende Variante, ein rechtzeitiges Vorwässern und somit Aufweichen der Schmutze ist hierbei sehr hilfreich
(siehe Grundreinigung).
Fleckentfernung:
Versuchen Sie Flecken immer im noch flüssigen Zustand zu entfernen. Da ein Naturstein immer saugend ist, können Sie dadurch das “Einwandern” in selbigen vermeiden/reduzieren. Praktische Tipps zur Fleckentfernung erhalten Sie unter www.flecken-auf-naturstein.info. Zum Schutz vor Flecken (Fettspritzer beim Grillen usw.) empfielt sich eine Imprägnierung, weitere Infos hierzu unter Imprägnieren.
Kratzer vermeiden:
Durch Sand und Schmutz gerade beim Übergang z.B. zwischen Terrasse und Garten können die Oberflächen Schaden nehmen. Sorgen Sie für einen entsprechenden Schutz an besonders anfälligen Stellen (durch Vorleger etc.) bzw. schnelle Beseitigung. Dies ist besonders in der Bauphase wichtig, sehen Sie hierzu den Bereich Nach der Verlegung.
Rostflecken entfernen:
Rostflecken können leicht durch das Abstellen von Metallen entstehen, wie z.B. Gartenmöbel aus Metall, Dekoartikel usw.. Hierfür gibt es entsprechende Mittel für die Rostfleckentfernung (siehe www.flecken-auf-naturstein.info).
Kennen Sie die Vergangenheit Ihres Natursteins?
Sowohl bei einer Neuanschaffung als auch durch eine Übernahme in einem Bestandsobjekte macht es Sinn, sich mit der Vergangenheit Ihres Natursteins auseinander zu setzen. Im Bereich Neuanschaffung geht es hier z.B. um eine werksseitige Vorbehandlung, hierüber gibt Ihnen Ihr Verleger oder Natursteinhändler eine fachgerechte Auskunft sowie Empfehlung für das weitere Vorgehen nach dem Einbau. Bei einem Erwerb von Naturstein in einem Bestandsobjekten (z.B. Kauf einer gebrauchten Immobilie, in der Naturstein verbaut wurde) ist es empfehlenswert, die Vorbesitzer über die bisherigen Maßnahmen bezüglich der Natursteinpflege zu befragen. Dies ist hilfreich für das weitere Vorgehen und vermeidet Fehler.